Frank Schnell
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WARNUNG 1: Die Fondsgebundene Lebensversicherung

Wer Geld zuviel hat schliesst sie ab, alle anderen lassen besser die Finger davon.

Im konkreten Fall ging es um eine Fondsgebundene Lebensversicherung mit dem Produktnamen MoneyMaxx der Firma Aegon. Inwieweit sich das hier Gesagte auf Produkte anderer Anbieter übertragen lässt ist mir nicht bekannt.

Mit dem Versprechen einer renditestarken Anlage wurde ein MoneyMaxx Vertrag noch zu DM-Zeiten mit einem nur sehr kleinen Todesfallschutz (2200€) abgeschlossen. Die daraus resultierenden montalichen Beiträge waren überschaubar und mit 25€ wohl akzeptabel. Der jährliche Kontoauszug machte dann auch immer wieder den Eindruck einer guten Sache.

Ein kleiner Teil des Monatsbeitrages ging genau wie bei einer reinen Risikolebensversicherung in die Risikoabdeckung (der Versicherte könnte ja sterben), ein ebenso kleiner Teil verschwand als Verwaltungskosten (der Vertrag muss ja verwaltet werden), zu Beginn des Vertrages gab es für 3 Jahre einen Abzug für die Abschlusskosten (naja, der Vertreter will auch leben) und dann als letzten Posten der Sparbeitrag (~20€ im Monat), welcher in die renditestarke Ansparung ging.

Am Ende der Tabelle wurde jedes Jahr ein Sparguthaben in Form eines Depotguthabens ausgewiesen. Der Sparbeitrag wird bei dieser Versicherung ja in Form eines Aktiendepots angelegt. Keine schlechte Sache, kann man doch an einer positiven Aktienentwicklung teilhaben, allerdings umgekehrt auch, bei einer schlechten Entwicklung am Aktienmarkt, Geld verlieren. Aber wegen der Chance hatte man sich ja zur Fondsgebundenen Lebensversicherung entschieden, und dass der Aktienmarkt auch nach unten gehen kann wusste man ja und ist nicht das Problem hier.

Der Fall der Fälle tritt ein. Der Vertragsnehmer stirbt ein Jahr vor Ende der Laufzeit. Dies wurde der Firma Aegon mitgeteilt in der Hoffnung auf Auszahlung der bescheidenen Todesfall-Versicherungssumme sowie des bis dahin angesparten und ausgewiesenen Depotguthabens. Die Hinterbliebenen wurden jedoch eines besseren belehrt. Da das Depotguthaben geringer ist als die Versicherungssumme, wird das Depotguthaben von der Firma kurzerhand einbehalten. Mit anderen Worten, dass, durch die monatlichen Sparbeiträge angesammelte, Guthaben ist weg. Rendite nach 9 Jahren: -100% Keine Zinsen, keine Auszahlung, keine Geld, Nix. Nicht einmal das eingezahlte Kapital bekommt man zurück. Man stelle sich vor, man zahlt jeden Monat 20€ auf eine Sparbuch, und nach 9 Jahren sagt die Bank "Danke, Dein Geld gehört jetzt mir.". Und das ganze ist Rechtens, da es irgendwie im Kleingedruckten stehen soll. Aber davon wurde im Beratungsgespräch nichts gesagt. Wer unterschreibt dann auch noch?

Den Todesfallschutz hätte es auch für deutlich weniger als 25€ im Monat geben können, und so hätte man noch wenigstens von dem Rest jeden Monat einen Trinken gehen können (oder anderweitig sparen). Bei dem Eintrittsalter und einer monatlichen Zahkung von 10€ wären bei der Hannoverschen Leben immerhin ~16000€ Versicherungssumme möglich gewesen. Bei jährlicher Zahlung noch ein wenig mehr.

Interessant in diesem Zusammenhang ist dieses Schaubild. Es zeigt deutlich, um welchen Quatsch es sich bei einer Fondsgebundenen Lebensversicherung handelt.

 

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